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Die MK-Prissian

Gründung, erste Auftritte
Die Musikkapelle Prissian wurde 1957 gegründet und ist somit eine noch relativ „junge“ Kapelle. Die meisten Gründungsmitglieder waren zuvor bei der Musikkapelle Tisens, von der man sich im Herbst 1957 aus verschiedenen Gründen getrennt hatte.
Hermann Windegger (Joggn-Hermann), der seit 1955 Obmann der Musikkapelle Tisens war, übernahm die Führung der neugegründeten Musikkapelle.
Von Anfang an war es oberste Priorität Jugendliche im Dorf für die Blasmusik zu begeistern und auszubilden, um dadurch die Zukunft der Kapelle abzusichern.
Zu Ostern 1958 trat die Kapelle erstmals öffentlich auf. In der Anfangszeit war die Tätigkeit geprägt von Platzkonzerten im Dorfzentrum, von Konzerten bei Wiesenfesten und des Öfteren auch auf der Meraner Kurpromenade, sowie von Auftritten zu verschiedenen Festlichkeiten.

MK Prissian 1958
Bild: Gruppenfoto, 1958

Platzkonzert
Bild: Platzkonzert, Ende der ‚60er-Jahre

Obmänner
* Nach fast 30-jähriger Tätigkeit gab Gründungsobmann Hermann Windegger 1986 die
Führung an Albert Holzner ab.
* Im Laufe seiner 11-jährigen Amtszeit setzte Albert Holzner sich besonders für die Anschaffung der historischen Tracht für die Musikkapelle ein.
* 1998 übernahm Joachim Mair die Obmannschaft, die er 2005 aus Arbeitsgründen niederlegte. In seiner Amtszeit wurde das neue Probelokal erstellt.
* Auf Joachim Mair folgte Florian Windegger (Birkenheim), der bis 2009 im Amt blieb.
* Von 2010 bis zu seinem plötzlichen Tod im August 2011 war Erich Windegger (Pichl Luisn-Erich) Obmann. Obmann-Stellvertreter Alfred Unterholzner (Troger-Alfred) übernahm interimsmäßig die Führung.  
* Im Frühjahr 2013 wurde Georg Gamper, aktives Mitglied von 1976 bis 1997, zum neuen Obmann gewählt.

Musikalische Führung
* Erster Kapellmeister war Hermann Mair (Bruggwirts-Hermann). Bereits im November 1957 wurde mit den Proben begonnen.
* Im Jahre 1960 löste Hermann Matscher jun. (Feldegg) Hermann Mai als Kapellmeister ab.
* Ihm folgte 1967 der erst 17-jährige Flügelhornist Elmar Windegger, der bereits seit seinem neunten Lebensjahr aktives Mitglied der Kapelle war. Als Elmar Windegger 1970 zum Militärdienst musste, übernahm wiederum Hermann Matscher interimsmäßig den Dirigentenstab. Elmar Windegger brachte die Kapelle, dank seiner musikalischen Fähigkeiten, seines Einfühlungsvermögen und seiner unerschöpflichen Liebe zur traditionellen Blasmusik, auf Erfolgskurs.
* Im Jahre 1994 gab Elmar Windegger den Taktstock an seinen Stellvertreter Martin Egger, ebenfalls aus den eigenen Reihen, ab. Martin Egger führte mit Bravur die von seinem Vorgänger erfolgreich aufgebaute Kapelle weiter.
* 2012 übernahm wiederum Elmar Windegger die musikalische Leitung der Kapelle.

An dieser Stelle wird hervorgehoben, dass die musikalische Leitung der Musikkapelle Prissian in ihrer nunmehr über 60-jährigen Tätigkeit immer in Händen von Musikanten aus den eigenen Reihen lag.

Probelokal
Seit der Gründung der Musikkapelle war das Probelokal in einem Klassenraum des ehemaligen Schulgebäudes von Prissian untergebracht, der von der damaligen Verwaltung der „Weger-Stiftung“ unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde. Mehrmals wurde das Lokal verbessert und ausgebaut, doch mit der Zeit entsprach es nicht mehr den Anforderungen, vor allem mangelte es an Platz und an einer gediegenen Akustik.
Im Jahre 2004 konnte dann im Dachgeschoss desselben Gebäudes ein neues Probelokal mit Nebenräumen eingerichtet und zudem ein Musikpavillon, verbunden mit dem Probelokal, erstellt werden.

Vereinsfahne
Zum 25-jährigen Bestandsjubiläum im Jahre 1982 ließ man von der Fa. Hofer, Bozen, eine neue Vereinsfahne (bisher gab es keine) anfertigen.
Die Gestaltung der Vereinsfahne hatte einiges Kopfzerbrechen bereitet: Prissian besitzt kein eigenes Dorfwappen, also musste erst ein eigenes Fahnenemblem entworfen werden.
Das Burgendorf Prissian, wie es in mehreren literarischen Abhandlungen oft genannt wird, ist reich an Burgen und Ansitze, wie kaum eine andere Ortschaft in unserem Land. Es war also naheliegend das Fahnenemblem aus diesem Bereich zu entnehmen. Man einigte sich auf die vier Burgen: Wehrburg, Fahlburg, Katzenzungen und Zwingenburg. Mit der anspruchsvollen Aufgabe diese vier historischen Baulichkeiten in einem Bild so darzustellen, dass jede ihre Charakteristik beibehält, wurde der Künstler R.M. Complojer aus Unterinn am Ritten betraut.
Die Patenschaft übernahmen Frau Marianne Rösch Windegger und Frau Martha Obermarzoner Holzner.
Raimund Bachmann (Waldheim) übernahm die Aufgabe des Fähnrichs.

Vereinsfahne
Vereinsfahne

Die historische Tracht
Als die Kapelle zu Ostern 1958 ihren ersten Auftritt hatte, trugen die Musikanten noch keine Tracht, waren aber doch einigermaßen einheitlich gekleidet: Grauer Rock mit grünem Aufschlag und Hut mit dem so genannten „Waudl“.
An der Erneuerung der Musiktracht wurde stets gearbeitet, so wurden 1980 neue Sommerhosen und Trachtenhemden für die gesamte Kapelle angeschafft.
Ende der 1980er-Jahre wurde dann intensiv an die Anschaffung der historischen Tracht des Tisner Mittelgebirges für die Musikkapelle gearbeitet. Der beachtliche Kostenaufwand für die Neuanschaffung konnte zum Großteil über Beiträge aus der öffentlichen Hand und zum restlichen Teil durch Spenden aus der Bevölkerung und Eigenfinanzierungen seitens der Musikanten/innen bewältigt werden.

Kapellmeister
Rechts: die erste historische Tracht (1958)
Links: die zweite historische Tracht
Mitte: die aktuelle und echte Tisner Tracht

Ein Vereinsjahr
Ein Vereinsjahr erstreckt sich von Anfang November (in der Regel ist es der Erntedank-Sonntag) bis Mitte September des darauffolgenden Jahres, also mehr oder weniger bis zu Beginn der Obsternte. Im Hochsommer wird eine Pause von ungefähr einem Monat eingelegt.
Musikalische Aktivitäten im Laufe eines Vereinsjahres:
* Das traditionelle Osterkonzert im Vereinshaus „Kan. Michael Gamper“ ist der Höhepunkt des Vereinsjahres,
* Törggelefest, das alle Jahre im Herbst stattfindet,
* Prissner Gasslfest
(zusammen mit anderen Vereinen), alle zwei Jahre im Dorfzentrum,
* Martini am 11. November, Prissner Kirchtag,
* Cäcilien, das Fest zu Ehren der hl. Cäcilia, Schutzpatronin der Musikanten, Ende November, * Abendkonzerte am Musikpavillon für Einheimische und Gäste im Laufe des Sommers-Herbst,
* Kirchlichen Festlichkeiten im Hauptort Tisens: abwechselnd mit der MK- Tisens zur Erstkommunion bzw. zu Fronleichnam; bei der Erntedank-Prozession wirken beide Kapellen mit.
* Am Heilig-Abend erfreuen weihnachtliche Weisen, vorgetragen von einer Bläsergruppe die Dorfbewohner,
* Neujahr-Anspielen
: Die Kapelle teilt sich in zwei Gruppen („Hiègern Båch“ und „Endern Båch“), so kann an einem Tag das gesamte Gebiet von Prissian mit Umgebung abgedeckt werden.

Des Öfteren nahm die Kapelle bei Wertungsspielen und Marschmusikbewerben mit Erfolg teil. Einen besonderen Auftritt hatte die Kapelle im Juli 2002 bei Karl Moik’s bekannter ORF-Sendung „Der Musikantenstadel“ in der „Eiswelle“ in Bozen. Ebenso bleiben mehrere Konzertauftritte im Ausland in guter Erinnerung. Bei all den Auslandbesuchen wurde die Kapelle stets mit viel Beifall bedacht und hat dadurch auch viel zur Werbung für das Dorf Prissian beigetragen. Im Herbst 2015 nahm die Musikkapelle Prissian am 17. Südtiroler Landesmusikfest in Meran teil, und 2018 anlässlich des Bezirksmusikfestes in Naturns stellte sich die Musikkapelle der Kritikspiel-Jury und gab anschließend ein Konzert im Festzelt.

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